Stift Rajhrad – Raigern

Stift Rajhrad

Das Stift Rajhrad – Raigern 49°5’25.000″N 16°36’53.000″E ist das älteste Kloster Mährens und eines der ältesten Klöster Tschechiens. Es liegt etwa zwölf Kilometer südlich von Brünn unweit von der Gemeinde Rajhrad.

Gegründet wurde das Stift im 11. Jahrhundert als Ableger der Abtei
Břevnov in Prag am Ufer des Flusses Svratka. Das Gelände war sumpfig und deshalb stehen alle Gebäude auf Pfählen.

Das Kloster erlebte in seiner Geschichte schwere Zeiten – im 13. Jahrhundert fielen die Tataren und Ungarn in die Umgebung ein. Das Stift musste jedes Mal neu renoviert werden. Zur Ruine wurde das Kloster nach der Niederlage von Ottokars II. am Marchfeld 1278, als das Heer von Rudolf von Habsburg die Klosteranlage ganz zerstörte.

Stift Rajhrad in 30-er Jahren des 20. Jahrhunderts

Die heutige Gestalt erhielt das Stift Anfang des 18. Jahrhunderts.
Anfang des 19. Jahrhunderts diente das Kloster als Lazarett für verwundete Soldaten nach der Schlacht bei Austerlitz.

Die Klosteranlage in Rajhrad

Im Jahre 1950 wurde von der Kommunistischen Partei die sog. Aktion K unternommen, bei der tschechische Klöster und Orden liquidiert werden sollten. Die Mönche wurden in ein Gefangenlager transportiert, wertvolle Kunststücke wurden enteignet oder zerstört.
Nur die Bibliothek wurde gerettet.

Altar in der Kapelle

Nach der Wende 1989 wurde das Gebäude (damals diente es als Kaserne) den Benediktinern zurückgegeben. Mit der Hilfe von dem tschechischen Staat und von vielen ausländischen Benediktinern wird der Klosterkomplex nach und nach renoviert.

In einem Teil des Klosters ist das Mährische Literaturmuseum untergebracht.
Bei den Führungen kann die Bibliothek mit fast 65 000 Bänden (die älteste Schrift vom Anfang des 9. Jahrhunderts), der Konvent mit einer Ausstellung zur Geschichte der Benediktiner besichtigt werden. Besichtigt werden kann auch die noch nicht reparierte Prälatur.

Die interaktive Exposition des Mährischen Literaturmuseums stellt auf zwei Stockwerken die schriftliche Geschichte Mährens dar. Bei einer multimedialen Ausstellung werden die Besucher direkt ins Mittelalter geführt.

Bei der Besichtigung des Klosters sollte man sich den Besuch von der Klosterbibliothek nicht entgehen lassen. Beeindruckt werden die Besucher von Deckenfresken reichen Stuck- und Goldschmuck in den majestätischen Räumen.